Menschen, die zum ersten Mal ein E-Fahrzeug kaufen, fragen sich, ob sie ein einphasiges oder ein dreiphasiges Ladegerät wählen sollen. Schauen wir uns das einmal genauer an.
Aufladen eines E-Fahrzeugs an einer Steckdose
Die erste Möglichkeit, die für manche Menschen ausreichend ist, besteht darin, das Auto an einer normalen Steckdose aufzuladen. Eine normale Steckdose mit einem tragbaren Mode-2-Ladegerät/Ladekabel liefert 10 Ampere, 10 Ampere mal 230 Volt ergibt 2,3 Kilowatt.
Wenn Ihr Elektroauto eine 60-Kilowattstunden-Batterie hat, dauert es etwa 30 Stunden, um sie vollständig aufzuladen, vorausgesetzt, sie ist völlig leer. Das Aufladen kann also zeitaufwendig sein, aber wenn man nur kurze Fahrten pro Tag macht, kann man damit leben. Wenn Sie an einem durchschnittlichen Tag nur 10 Kilowattstunden verbrauchen, können Sie Ihr Auto nachts fünf Stunden lang an die Steckdose anschließen und haben wieder eine voll aufgeladene Batterie.
An einer Standardsteckdose werden also etwas mehr als zwei Kilowattstunden geladen. Wenn Sie eine wandmontierte Ladestation, eine sogenannte Wallbox, kaufen möchten, können Sie zwischen einphasigen und dreiphasigen Ladegeräten wählen. Sehen wir uns die Vor- und Nachteile der einzelnen Ladegeräte an.
Einphasiges EV-Ladegerät
Wenn Sie sich für ein einphasiges Ladegerät entscheiden, wird es mit einem 32-Ampere-Stromkreis betrieben. 32 Ampere mal 230 Volt sind etwa sieben Kilowatt, Sie können also mit etwa sieben Kilowatt laden. Das ist eine sehr gute Leistung, mit der man sein Auto aufladen kann, denn wenn Ihr Auto eine 60- oder 70-Kilowattstunden-Batterie hat, können Sie es problemlos über Nacht aufladen. Die einzige Bedingung ist, dass Ihr Zählerkasten für die Versorgung mit 32 Ampere ausgelegt ist. Ein Load Balancer ist dafür oft eine Voraussetzung.
Für viele Menschen wird dieses Ladegerät ausreichen, da es ihnen ermöglicht, die Batterie über Nacht vollständig aufzuladen, auch wenn sie fast leer ist.
Dreiphasiges EV-Ladegerät
Mit dem dreiphasigen Laden können Sie jedoch dreimal so schnell laden, mit bis zu 22 Kilowatt. Aber Vorsicht: Ihr Auto kann möglicherweise nur mit bis zu 11 kW über Wechselstrom geladen werden. Prüfen Sie also, was Ihr Elektroauto leisten kann.
So können Sie dreimal schneller aufladen, was nützlich sein kann, wenn Ihr Akku leer ist und Sie am nächsten Tag eine lange Fahrt vor sich haben und sich beeilen müssen, um zu starten. Ein dreiphasiges Ladegerät bietet Ihnen Flexibilität beim Laden.
Sie können eine 60-Kilowattstunden-Batterie in etwa drei Stunden aufladen. Ein angenehmer Nebeneffekt des dreiphasigen Hochleistungsladens ist, dass es einfacher ist, die Solarenergie optimal zu nutzen. Wenn Sie mehr als sieben Kilowatt überschüssige Solarenergie haben, können Sie diese in Ihr Auto einspeisen, wenn Sie ein Drehstromladegerät haben.
Bereit für die Zukunft
Der andere Grund, sich für eine dreiphasige Aufladung zu entscheiden, ist, dass Sie für die Zukunft gerüstet sein wollen. Der durchschnittliche Haushalt in unserem Land hat mehr als ein Auto, und die Chancen stehen gut, dass alle Ihre Autos irgendwann elektrisch sind. Wenn Sie also zwei Autos in der Garage haben und beide nachts aufladen wollen, sollten Sie sie so schnell wie möglich aufladen.
Wenn Sie ein neues Haus bauen lassen, ist es heute Standard, ein Drehstromkabel zu verlegen. Dreiphasige Kabel sind nicht viel teurer als einphasige Kabel. Der teuerste Teil ist die Arbeit, die Installation des Kabels. Wenn Sie schon Kabel verlegen lassen, dann sollten Sie auch Drehstromkabel verlegen lassen, auch wenn Sie sie zunächst nicht nutzen. Wenn Sie in ein paar Jahren mehr als einen EV haben, wird sich das als nützlich erweisen. Neben dem zusätzlichen Vorteil des schnelleren Aufladens.